Ein erster Sonnenstrahl kitzelte an ihre Nase, Rabenherz schob den Kopf und schlug die Augen auf. Langsam erhob sie sich, streckte sich ausgiebig und verließ dann den Kriegerbau. Wachsam ließ sie ihren Blick über das Lager gleiten und stoppte am Bau der schüler. Mit einem schiefen Lächeln ging sie hin.

"Zeit zu Lernen, Eulenpfote!", rief sie in den Bau hienein und stellte sich in den Eingang. Ihre dunkle Gestalt ließ kaum Licht in den Bau, so wie sie es wollte.
"Ich beabsichtige nicht, erst zu Sonnenuntergang wieder zurück zu sein. Nun,komm!", forderte sie und suchte mit ihren dunklen Augen nach ihrer Schülerin.

Mit flüssigen Bewegungen, die sich nur als silbernen Glanz von ihrem Fell abhoben, drehte sie sich um und stellte sich neben den Eingang. Ungeduldig setzte sie sich und wartete. Lass dir nicht zu viel Zeit, Eulenpfote. Heute wirst du lernen!, dachte sie und in ihren Augen blitzte es auf.

Zufrieden stellte Rabenherz fest, dass die Schülerin ihre Miene wahrte und so tat, als würde sie sich auf eine Trainingsstunde freuen. Rabenherz lobte sie ingeheim dafür, blieb aber zuerst ruhig, dann stand sie auf.

"Ich werde dich mit zum Zweibeiner-Friedhof nehmen. Dort werden wir etwas für den beutehaufen jagen. Wenn du das geschafft hast, machen wir eine Patrouille.", entschied die Schwarze und deutete mit der Schwanzspitze nach vorne.

Selbstbewusst ging sie vor und zeigte den Weg an. Immer wieder rieb sie sich auf dem Weg zum Friedhof an einigen Sträuchern. "Tu es mir nach, dann verteilt sich der Clangeruch besser auf dem Weg und deine Beute wird dich nicht so leicht riechen, weil der Geruch der Sträucher und den Friedhofs, wenn wir angekommen sind, den Katzengeruch etwas dämpfen.", erklärte sie und sah zu der Schülerin hinab.
Ihre Stimme verriet dabei keine Gefühlslage, doch wer in ihre Augen sah, wusste, dass sie in ihrem Element war.

[-> zum Friedhof]

Frostpfote


Frostpfote wurde von dem Gerangel seiner Schwester wach, die neben ihm schlief. Anscheinend war Eulenpfote schon wach und ging nun auf Patroullie. Doch dem weißen Kater war noch gar nicht nach Aufstehen, lieber lümmelte er in seinem Nest herum. Gemütlich drehte sich der Schüler auf den Rücken. Nein, lieber nicht aufstehen, dann muss ich mir gleich wieder irgendetwas langweiliges anhöhren!, dachte er und gähnte.

[<- vom Zweibeinerfriedhof]

Rabenherz trat durch den Lagereingang und lief zum Beutehaufen. Langsam legte sie den Rben, und die Mäuse auf den Haufen und drehte sich um, suchte mit den Blicken nach ihrer Schülerin, die wahrscheinlich etwas Mühe hatte, die Schlange zu targen.
Rabenherz grinste, dann wurde sie wieder ernst und wartete auf Eulenpfote.
Wird Zeit dass sie zeigt, was sie gelernt hat., dachte sie und überlegte, welche Übungen sie in die Grenzpatrouille einbauen könnte.

Rabenherz sah ihrer Schülerin weiter zu, und trat dann neben sie. Streng sah sie sie an und teilte ihr mit:

"Leg deine Beute hin und dann gehen wir Patrouille. Ich möchte mit dir zum Fluss. Die Duftmarkierungen müssen neu gemacht werden. Da du nun lange genug eine Schülerin bist, kannst du heute ebenfalls deine Marken setzen."

Rabenherz ließ ihren Blick durch das Lager wandern und verweilte dann kurz am Eingang. Doch sie wartete diesmal auf Eulenpfote. Denn der Weg zum Fluss war etwas weiter und sie wollte nicht, dass Eulenpfote de halben Weg allein lief um sie einzuholen.
Die schwarze Kriegerin bedachte ihre Schülerin noch mit einem weiteren, strengen Blick und setzte sich dann um sich in der Zeit die Pfote zu waschen.

Rabenherz nickte zufrieden. "Du hast also ddazugelernt.", sagte sie und es wäre fast ein Lob gewesen wenn sie nicht apprupt aufgestanden wäre um in Nebelstern´s Richtung zu laufen. Mit der schwanzspitze zuckte sie. Komm her, sollte das heissen.
Die Schülerin würde selber fragen müssen, sie sollte es ja lernen den Anführer danach zu fragen.
Rabenherz deute auf den Anführer.
"Frag Nebelstern.", ordnete sie an und setzte sich hin.