An der Flanke des Großen Berges, auf Felsenclangebiet, befindet sich ein großer Wald. Hier kann man gut jagen.

Vom Lager ->

Farnstern blieb schlitternd stehen und wartete auf Melodienpfote. Er atmete tief ein und genoss die warme Frühlingsluft. Kurz lauschte er nach Beute,  bevor er sich wieder auf seine Schülerin konzentrierte. Er war bester Laune und glaubte ewig durch den Wald rennen zu können. Farnstern schnupperte neugierig in der Umgebung. Ob sie später noch zur Grenze gehen sollten?

Der Wald stieg steil an als es weiterging. Der Bergwald,dachte Farnstern lächelnd und wandte sich wieder zu Melodienpfote um. Schließlich kamen sie auf eine Lichtung des Bergwaldes. "Sollen wir hier zu jagen versuchen?", fragte er seine Schülerin lächelnd und schnupperte, während er sich umblickte. Er lauschte nach Beute und unerwünschtem Besuch wie Streunern.

"Gut, versuch es und denk daran was ich dir beim letzten Mal gesagt habe, deine Beute darf dich weder hören, noch sehen, noch riechen,okay?", lächelte Farnstern und schnupperte um selbst Witterung von Beute aufzunehmen. Der Geruch nach Maus und Vogel stieg ihm in die Nase. Interessant,dachte sich der Kater und richtete seinen Blick wieder auf seine Schülerin.

Farnstern lächelte. Er hatte nicht begonnen zu jagen sondern hatte beobachtet wie Melodienpfote jagte. Sie hatte Talent was das Schleichen anging, dass der Wind gedreht hatte war einfach Pech gewesen. Das passierte selbst den besten Jägern mal. Dies sagte er auch als Melodienpfote mit ihrer Beute zu ihm zurück kam. Lächelnd begutachtete er den Fang seiner Schülerin. Eine saftige Maus war das Beutestück. "Gut, vergrab deinen Fang und mach weiter. Ich gehe hier lang, wir treffen uns dann hier,okay?", ohne eine Antwort abzuwarten schlich er davon und nahm Witterung eines Vogels auf. Hm, Fasan,dachte er und grinste. An diesem Federvieh war etwas mehr dran als an einer Amsel und würde den Clan umso besser ernähren. Er schlich sich an und spähte durch einen Busch. Zwei Hähne dieser prächtigen Vögel umkreisten sich und schienen um ein Grüppchen Hennen zu kämpfen, welches sich in kurzer Entfernung mit einigen Küken am anderen Ende der Lichtung tummelte. Farnstern konzentrierte sich auf die Hähne. Die Fasanenhennen hatten Küken und waren daher tabu. Wenn man jagte war man dumm Junge zu erlegen, sie waren zwar leicht zu fangen aber man schadete dem späteren Bestand an Erwachsenen was wiederum zum späteren Zeitpunkt weniger Beute und einen hungrigen Clan bedeuteten konnte. Aber die Hähne waren Beute und die waren eh abgelenkt durch den Balzkampf. Er duckte sich tief zum Boden, schlich so leise er konnte noch näher heran und sprang. Der Fasanenhahn auf den er es abgesehen hatte bemerkte ihn erst als es zu spät war. Sein Kontrahent floh, ebenso wie die Hennen und Küken. Farnstern grub die Krallen in das prächtige bunte Gefieder des Vogels und biss zu.

Farnstern trat zurück und packte den Fasan am Hals. Er trug ihn zu einem Baum, an dessen Wurzeln er den Vogel vergrub um ihn später zu holen. Er streifte weiter und kletterte weiter den Berg hinaus. Er musste aufpassen, manche Steine an den Klippen und Hängen waren bröckelig. Er sprang um eine andere Ebene am Fels zu erreichen und schnupperte. Besonders Mäuse bevorzugten die Spalten und Vorsprünge hier. Farnstern duckte sich und behielt seine Umgebung im Auge. Manchmal glaubten Greifvögel ernsthaft hier oben Katzen erbeuten zu können. Besonders Schüler mussten aufpassen, aber auch Krieger blieben von angriffslustigen Raubvögeln nicht verschont, besonders wenn man sich ohne es zu wissen einem ihrer Nester mit Brut näherte.

Melodienpfote strich auf und ab. Fand aber nichts mehr. Die Vögel waren viel zu weit oben in den Wipfeln der mächtigen Bäume, um nach ihnen zu klettern. Die Mäuse haben sich anscheinend schon satt gefressen und verbringen ihre Zeit lieber in der schönen kühlen Höhle die sie sich mühsam gegraben haben. Melodienpfote sog tief die Luft ein nichts. Nur der duft der Osterglöckchen wehte zu ihr hinüber. Die stille war unerträglich und dennoch beruhigend. Schon lange hatte sie keine Geräusche außer die Gesänge des Waldes gehört. Keine meckernden Katzen. Kein Gemurmel. Einfach traumhaft.